KINDERZAHNHEILKUNDE

Kinder und Jugendliche sehen die Welt mit anderen Augen als wir es tun. Ein Loch im Zahn oder ein Loch in der Hose – wo ist da der Unterschied? Daher müssen wir Zahnärzte einen Zugang zu der Welt der Kinder finden, sodass sie verstehen, was wir ihnen sagen wollen. Vor allem die jüngeren Kinder können mit der rationalen Gedankenwelt der Erwachsenen nichts anfangen.

„Bad Vibration’s“ – Kinder bekommen Alles mit.

Die beste Behandlung bei Kindern ist – gar keine Behandlung. Hierzu ist es notwendig, dass die Kinder möglichst früh lernen, Vertrauen zu der Zahnärztin oder dem Zahnarzt zu fassen. Sie als Eltern können, durch ihr Verhalten zuhause, schon sehr früh die Weichen stellen, ob ihr Kind den Zahnarzt als etwas Harmloses oder als etwas Bedrohliches sieht. Typische Sätze die uns den Weg erschweren sind:

„Oh Gott, morgen muss ich zum Zahnarzt“, oder
„Wenn Du Deine Zähne nicht putzt, dann musst Du zum Zahnarzt“.

Kinder haben ein feines Gespür für die sogenannten „Bad Vibration’s“.

Prophylaxe

Schon früh können Sie die Zahngesundheit der ersten Zähne kontrollieren lassen. Hierzu händigen wir Ihnen einen Kinder-Zahn-Pass aus, der bei jedem Besuch ausgefüllt wird. Dieser ist vergleichbar mit dem Untersuchungspass für die U1 – U9, den Sie vom Kinderarzt kennen. Ab dem sechsten Lebensjahr haben gesetzlich versicherte Kinder zwei mal im Jahr Anspruch auf eine Individualprophylaxe. Hier werden die Zähne angefärbt, um auf Stellen hinzuweisen, wo die Zahnbürste „geschludert“ hat. Anschließend putzen die Kinder diese Stellen wieder sauber. Das richtige Putzen wird immer wieder geübt und verbessert. Sie bekommen Tipps zur zahngesunden Ernährung und wie Sie die Kinder beim Reinigen der Zähne unterstützen können.
Eltern sind für die Zahngesundheit Ihrer Kinder verantwortlich, denn saubere Zähne sind Erziehungssache.

Fluoride

Fluoride (nicht zu verwechseln mit dem giftigen Fluor), heißt es, härten den Zahn. Das stimmt so nicht wirklich.
Der Zahnschmelz besteht hauptsächlich aus Calcium. Durch Bakterien, die im Zahnbelag sind, wird dem Zahn Calcium entzogen – ein Loch entsteht. Fluoride sorgen nun dafür, dass das Calcium nicht so leicht aus dem Zahnschmelz herausgelöst werden kann. Dafür müssen Fluoride aber in den Zahnschmelz gelangen. Das geschieht von aussen. Durch fluoridhaltige Zahncreme, durch fluoridiertes Speisesalz, durch das Trinkwasser oder Mineralwasser oder durch Fluoridlösungen, die bei der Individualprophylaxe auf die Zähne aufgetragen werden.

Doch Vorsicht: Zuviel Fluoride können dem Zahn mehr schaden als nutzen. Vor allem, wenn in den ersten Lebensjahren noch zusätzlich Fluoretten gegeben werden, kann das zuviel sein. Daher wollen wir immer wissen, wieviel Fluoride sie schon einsetzen.

Stellungnahme zu Fluoriden der Deutschen Gesellschaft für Zahn, – Mund und Kieferkrankheiten.

Ein Loch – was nun?

Nicht immer läßt sich ein Loch vermeiden. Eltern und Zahnärzte müssen dann gemeinsam entscheiden, was getan werden soll. Hier kommt es auch immer auf das Alter des Kindes an, sowie auf das Ausmass des Schadens. Wenn an eine normale Behandlung nicht zu denken ist, können wir den Schaden auch unter Vollnarkose beheben.

Unsere Bitte

Kommen Sie nicht erst, wenn Ihr Kind Zahnschmerzen hat. Dies ist denkbar ungünstig und für beide Seiten äußerst undankbar, weil schnell ein Weg gefunden werden muss, um die Beschwerden zu lindern.

Vorbeugen ist besser als Heilen.